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Erstes Flüchtlingsparlament der Schweiz – Medienmitteilung

Seit Ende April bereiten sich rund 75 Geflüchtete aus 19 Kantonen und 15 Ländern in 9 Kommissionen online auf die erste Flüchtlingssession vor, welche am Sonntag, dem 6. Juni in Bern stattfindet. Sie präsentieren Schweizer Parlamentsmitgliedern aus fast allen Parteien ihre Vorschläge zu aktuellen Asylthemen. Im Vorfeld werden online Kommissionssitzungen jeden Abend bis 28. Mai durchgeführt. Interessierte Medienschaffende sind herzlich dazu eingeladen. Es besteht auch die Möglichkeit, Interviews mit lokalen Teilnehmenden zu führen.

Es gibt die Jugendsession und die Migrant*innen-Session – aber bis jetzt noch keine Flüchtlingssession. Deshalb hat NCBI Schweiz bzw. das Partizipationsprojekt «Unsere Stimmen» das Flüchtlingsparlament mit Unterstützung von UNHCR Schweiz, der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, terre des hommes schweiz u.a. ins Leben gerufen, damit in der Politik auch Geflüchtete zu Wort kommen. Denn viel zu oft wird über Geflüchtete gesprochen – nicht mit ihnen. Roksan Kasem, Vorsitzende der Kommission „Abgewiesene“, meint: „Das Flüchtlingsparlament ist wichtig. Wir sind alle Menschen, egal ob geflüchtet oder nicht. Viele Schweizer*innen kennen uns nicht. Ich setzte mich dafür ein, dass wir besser miteinander leben können.

Der Höhepunkt des Flüchtlingsparlaments findet am 6. Juni im Rahmen der Flüchtlingssession in Bern statt. Im Vorfeld treffen sich die Geflüchteten in themenbezogenen Arbeitsgruppen (Kommissionen) an je vier virtuellen Treffen, um mit Beratung von Fachpersonen und Mitgliedernder eidgenössischen Rätepolitische Vorstösse zu ihren Themen zu entwickeln und zu priorisieren. An der Session selber werden die Kommissionen ihre Ergebnisse präsentieren, die Berichte der anderen Kommissionen kritisch kommentieren, anpassen und verabschieden. Diese werden von Parlamentsmitgliedern und Vertreter*innen relevanter Institutionen entgegengenommen, kommentiert und fliessen dann in die politischen und öffentlichen Debatten ein. „Ich finde es eine wunderbare Initiative und freue mich sehr am 6. Juni dabei zu sein. Es ist grossartig, wie ihr euch so professionell organisiert und in Arbeitsgruppen vorbereitet“, lobte Céline Widmer, Nationalrätin, beim online Besuch einer Kommission. Die Ergebnisse werden von den Teilnehmenden des Flüchtlingsparlaments am Montag, dem 21.6. an einer öffentlichen Abendveranstaltung in Bern öffentlich präsentiert (weitere Informationenhttps://archiv.ncbi.ch/wp-content/uploads/ncbi-gv-2021-Fluechtlingsparlament-def.pdf).

Die Menschen in der Schweiz sollen auf die Probleme der Geflüchteten und ihre Lösungsideenaufmerksam gemacht werden – allen voran Parlamentsmitglieder, welche Entscheidungen fällen, die Geflüchtete betreffen. Im Parlament diskutieren Frauen über Frauenfragen und Bäuer*innen über ihre Probleme mit – wo sind die Stimmen der Geflüchteten? Die teilnehmenden Geflüchteten widerspiegeln die Vielfalt der Schweiz: Insgesamt drei Landessprachen sowie 19 Kantone sind vertreten. Die Kommissionen bestehen aus je 7 bis 10 geflüchteten Mitgliedern, zwei davon fungieren als Vorsitzende. Die 9 Kommissionen behandeln von den Geflüchteten gewählte Asylthemen wie: Bildung und Integrationsagenda, F-Status, Abgewiesene sowie Kinderrechte.

Der Anlass wird von NCBI Schweiz bzw. dem Partizipationsprojekt «Unsere Stimmen» geplant und unterstützt durch UNHCR Schweiz, die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH, terre des hommes schweiz, den Bereich OeME-Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, den Eritreischen Medienbund, Bildung für alle – jetzt! sowie weitere Integrations-und Migrationsorganisationen.

Kontakt: Ron Halbright, ron.halbright@ncbi.ch076 490 10 50

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