Interdisziplinäre Weiterbildung:
Kooperation zwischen Psychiatrie und Sozialwesen in der Begleitung von belasteten Geflüchteten
Montag, 7. November 2022, 17-19h
Wiederholung: Montag, 23. Januar 2023, 17h-19h
Ab Ende 2020 bis Ende 2023 bieten das Kompetenzzentrum für Migration und Trauma und NCBI im Kanton Zürich und angrenzenden Kantonen Unterstützung für psychisch belasteten Geflüchtete als Teil des nationalen Demonstrationsprojekt Brückenbauer:innen für die psychische Gesundheit von Geflüchteten.
Die niederschwellige Stabilisierung traumatisierter Geflüchteter wird gefördert durch die Entwicklung einer innovativen interdisziplinären, hybrid-finanzierten Kooperation zwischen Psychiatrie und Soziointegration. Das Ziel ist es, psychisch belastende, postmigratorische Stressfaktoren zu reduzieren. Dieser (kosten)effektivere Ansatz erreicht psychisch überforderte Geflüchtete auf Empfehlung von Betreuung, Sozialamt, Polizei u.a., idealerweise bevor die Klient:innen dekompensieren oder suizidal werden.
Weitergebildete Ärzt:innen diagnostizieren und empfehlen zielgerichtete ambulante Begleitung durch vom Sozial- oder Gesundheitswesen finanzierte, speziell ausgebildete «Brückenbauer:innen» (engagierte, integrierte Geflüchtete), die Patient:innen entlasten, orientieren und mit anderen Ressourcen in Verbindung bringen.
An den Runden Tischen kommen Stakeholders wie Krankenversicherungen, Sozialämter, KESB, Asylbetreuung, Medizin usw. zusammen, um Bedürfnisse, Rollen, Abläufe, Effektivität und kooperative Finanzierungsmöglichkeiten zu klären.
Brückenbauer:innen und Trauma wurde von der Stadt Zürich im «Wegweiser Soziales Angebot» aufgenommen.
Das Projekt «Brückenbauer:innen für die psychische Gesundheit von Geflüchteten», kurz «Brückenbauer:innen und Trauma» wächst und wächst! Wir freuen uns darüber, dass das erfolgreiche Projekt, welches im Kanton Zürich gestartet hat, jetzt auf den Kanton St. Gallen erweitert wird. Dadurch werden in den kommenden Jahren weitere traumatisierte Geflüchtete in ihrer psychosozialen Gesundheit gestärkt und begleitet. Für die Umsetzung des Projekts im Kanton St. Gallen suchen wir weitere Geflüchtete/Migrant:innen, die auf Abruf psychisch belastete Geflüchtete im Kanton St. Gallen und angrenzenden Regionen begleiten möchten. Die Brückenbauer:innen besuchen zwischen Februar und Juli 2023 einen Weiterbildungskurs und begleiten psychisch belastete Geflüchtete gemeinsam mit einer medizinischen Fachperson.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Projektkoordination unter bbtrauma@ncbi.ch.
Fallführende Stellen (Sozialdienste, KESB usw.), medizinische Fachpersonen oder andere Stellen und Individuen können mögliche Klient:innen anmelden: Geflüchtete mit psychischen und sozio-integrativen Schwierigkeiten (Sprachen: Tigrinya und andere eritreische Sprachen, Arabisch, Farsi, Kurdisch, Somalisch, Tamilisch, Deutsch, Englisch)
Montag, 7. November 2022, 17-19h
Montag, 23. Januar 2023, 17h-19h
Interdisziplinäre Weiterbildung:
Kooperation zwischen Psychiatrie und Sozialwesen in der Begleitung von belasteten Geflüchteten
Montag, 7. November 2022, 17-19h
Wiederholung: Montag, 23. Januar 2023, 17h-19h
Die Betreuung von psychisch belasteten Geflüchteten stellt das Schweizer Gesundheits- und Sozialsystem vor Herausforderungen. Eine innovative Kooperation zwischen Psychiatrie und Soziointegration wurde bereits fünf Mal präsentiert. Auf Grund des grossen Interesses und zahlreichen Anmeldungen wird die Weiterbildung am 12. September 2022 und 23. Januar 2023, jeweils von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr wiederholt. Bei Brückenbauer:innen und Trauma handelt es sich um ein nationales Demonstrationsprojekt zur Begleitung von belasteten Geflüchteten.
«Weil ein kurzer Aufenthalt in der Psychiatrie meistens keine nachhaltige Lösung ist.»
Teilnehmer*in interdisziplinäre Weiterbildung vom 07.06.21
«Jeder Sozialdienst und jede Fachstelle mit Kontakt zu Asylpersonen sollte das Angebot kennen.»
Teilnehmer*in interdisziplinäre Weiterbildung vom 07.06.21
Das Projekt Brückenbauer:innen für die psychische Gesundheit von Geflüchteten strebt eine Erweiterung der Kooperation durch die Zusammenarbeit mit weiteren medizinischen Fachpersonen und sozialen Stellen an. Interessierte können sich melden, um allenfalls Klient:innen für das Projekt anzumelden und mit den Brückenbauer:innen zusammen zu arbeiten.
Informationen für medizinische Fachpersonen
Zielgruppe: Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Sozialdienste, KESB-Mitarbeitende, Krankenversicherungen, Asylwesen, Schulsozialarbeitende, weiteres Gesundheitspersonal und andere Fachpersonen, die mit psychisch belasteten Geflüchteten zu tun haben.
Kosten: Normaltarif – CHF 90
Ermässigung – CHF 50
Für Fragen und weitere Informationen melden Sie sich bitte bei der Projektkoordination unter bbtrauma@ncbi.ch oder 044 721 10 50.
Im Rahmen des Pilotprojekts Brückenbauer*innen für die psychische Gesundheit von Geflüchteten wird ein Stakeholder Dialog in Zusammenarbeit dem Gesundheitsökonomischen Institut der ZHAW durchgeführt, an welchem die interdisziplinäre Zusammenarbeit und deren Finanzierung diskutiert und reflektiert sowie Lösungen gesucht werden. Zur Teilnahme werden die Gemeinden, Kantone, Institutionen aus dem Gesundheitswesen und Krankenversicherungen u.a. eingeladen. Gemeinsam werden Herausforderungen im System der Finanzierung der Behandlung von psychisch belasteten Geflüchteten diskutiert und Lösungsansätze entwickelt. Dafür werden die hybride Finanzierung, die Abläufe und das Fallmonitoring des Projektes optimiert und systematisiert sowie weitere Empfehlungen erarbeitet. Durch den Austausch im Stakeholder Dialog soll der Bedarf, die Diagnostik, die Methodik und die Abläufe ständig optimiert werden, um eine wirksame und effiziente Behandlung zu ermöglichen.
Der Stakeholder Dialog wird im Herbst 2022 durchgeführt.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns per E-Mail: bbtrauma@ncbi.ch
Presseartikel über psychische Gesundheit von Geflüchteten von Dr. Fana Asefaw
Rund 6500 geflüchtete Menschen leben in der Schweiz von Nothilfe. Ihr Asylgesuch wurde abgelehnt, dennoch kehren sie aus Angst vor Verfolgung, Gewalt und Unterdrückung nicht freiwillig in ihr Herkunftsland zurück. Mit Zermürbungstaktik und Zwangsmassnahmen versuch die Behörden je nach Kanton, die Menschen zur Ausreise zu bewegen. Das hat schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit der Betroffenen.
Aktuell fordern mehr als 300 medizinische und psychotherapeutische Fachpersonen mit einem Offenen Brief die Politik, verantwortliche Ämter und Vollzugsorganisationen auf, die gesundheitlichen Folgen des Nothilferegimes zu bedenken und die notwendigen Schritte für eine humane Behandlung von abgewiesenen Asylsuchenden einzuleiten.
Hier können Sie den offenen Brief auf Deutsch, Französisch und Italienisch herunterladen
Telebasel, 18.04.2022: Brauchen Geflüchtete mehr Unterstützung?
Informationen über die psychische Gesundheit während der Corona-Zeit in verschiedenen Sprachen:
Alle mit Sternchen* gezeichneten Felder sind Pflichtfelder.
Projektleitung: Ron Halbright und Fana Asefaw
Projektkoordination: Franziska Rhiner, Louisa Bernet, Soraya Cruz Christodoulou (bbtrauma@ncbi.ch)
Weitere Unterstützung erhält das Projekt durch das Bundesamt für Polizei fedpol.
Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung von Gesundheitsförderung Schweiz.
Die Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) fördert und unterstützt die Entwicklung und Etablierung von Gesundheitspfaden entlang der gesamten Versorgungskette für bereits erkrankte Menschen oder Menschen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko.
Die Projektförderung PGV unterstützt innovative Interventionen und Multiplikationen in den Themenschwerpunkten nichtübertragbare Krankheiten NCDs, Sucht und psychische Erkrankungen. Sie hat zum Ziel, präventive Praktiken innerhalb der Gesundheitsversorgung zu stärken und längerfristig im Gesundheitssystem Schweiz zu etablieren.