Das Eritreische Info-Zentrum (Eri-Info-Zentrum) ist ein Angebot von NCBI Schweiz, in dem verschiedene Angebote am Laufen sind: eritreische Brückenbauerinnen, Integrationskurse, Kurse über Frauengesundheit und Beratung und Begleitung für vorläufig Aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Gemeinden im Auftrag des Kantons Zürich. Das Eri-Info-Zentrum dient der Integration von Eritreerinnen insbesondere im Kanton Zürich sowie der Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen Eritreerinnen und Gemeinde-Mitarbeiterinnen im Kanton Zürich. Das Eri-Info-Zentrum ist auch ein Ort, an dem eritreische Personen jeweils mittwochs in Zürich von den Brückenbauer*innen unterstützt werden.

Die Ausschreibungen für die Kurse zum Thema «Erfolgreiches Familienleben» finden Sie hier.

Folgende Angebote wurden bisher vom Eri-Info-Zentrum lanciert und sind aktiv; einige davon wurden mittlerweile auch auf andere Gruppen von Geflüchteten – z.B. Syrer*innen und/oder Afghan*innen – ausgeweitet:

1. Eritreische Brückenbauer_innen für die Gemeinde: Beratung und Begleitung
2. Frauen- und Männergesundheit – Aufklärung der eritreischen und syrischen Frauen und Männer über Gesundheit auf Tigrinya oder Arabisch
3. Kulturaustausch – eritreische, syrische und afghanische Stände und Präsentationen an Festen
4. Integrationskurse auf Tigrinya/Deutsch im Kanton Zürich
5. Weiterbildung für Sozialdienste und Asylbetreuung
6. Präsentationen von eritreischen Brückenbauer_innen in MNA/UMA-Zentren
7. „Erfolgreiches Familienleben in der Schweiz“ – ein Kursangebot für eritreische und syrische Familien, Paare und Eltern (auf Tigrinya und Arabisch)
8.„Unsere Stimmen“ – Integration für Geflüchtete partizipativ fördern
9. Aargau: Spezielle Orientierungskurse für junge Erwachsene Eritreer_innen
10. Brückenbauer_innen Ostschweiz
11. Vorläufig.ch
12. Artikel über das Eri-Info-Zentrum
13. Hintergrundsmaterial

1. Eritreische Brückenbauer*innen für die Gemeinde: Beratung und Begleitung

Gemeinden, Schulen, Arbeitsintegrationsprogramme, Asylunterkünfte und andere Stellen können einen eritreischen oder syrischen Brückenbauerin bestellen, um Individuen oder Gruppen bei konkreten Integrationsschritten zu informieren oder bei Motivationsfragen zu unterstützen. Die Erfahrung zeigt, dass einen solchen Einsatz Blockaden auflösen kann. Diese sind kostenpflichtig und werden von verschiedenen Stellen oder durch die Sozialhilfe je nach Gemeinde oder Kanton getragen.

Mentoring für auffällige eritreische Jugendlichen: Ein eritreischer Mentor (wie ein „Onkel“) bietet persönliche Unterstützung, klärt Integrationshindernisse auf und hilft bei der Wiedereingliederung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in einen Teufelskreis von Auffälligkeiten und Sanktionen geraten sind.

zur Ausschreibung

2. Frauen- und Männergesundheit – Aufklärung der eritreischen und syrischen Frauen und Männer über Gesundheit auf Tigrinya oder Arabisch

An kostenlosen Veranstaltungen in Zürich haben eritreische und syrische Frauen und Männer, die im Kanton Zürich wohnen, die Chance, ihr Wissen über Gesundheitsthemen zu erweitern. Dieses Wissen ist für ihre Entwicklung, ihre Familien sowie für ihre Integration wichtig. Die kostenlose Workshops werden von Dr. med. Fana Asefaw (auf Tigrinya) oder von Frau med. pract. Iman Abou-Jaib (auf Arabisch) geleitet und bieten neben Präsentationen und Beratung auch eine kostenlose Kinderbetreuung an.

3. Kulturaustausch – eritreische, syrische und afghanische Stände und Präsentationen an FestenNCBI Schweiz führt seit 2015 Begegnungsveranstaltungen an Kultur-, Quartier- und Dorffesten durch, um mehr Kontakt zwischen Eritreer_innen und anderen Menschen zu ermöglichen. Seit 2017 werden auch Stände mit Syrer_innen und Afghaninnen organisiert und angeboten.
Unser Angebot umfasst einen Informationsstand mit Quiz und Namenschildern in der Sprache und Schrift der Betreiber
innen des Stands, kulinarische Spezialitäten, Kaffee-Zeremonie, Tanzvorführungen, etc. Wir würden uns gerne an weiteren Festen mit einem Stand beteiligen.

4. Integrationskurse auf Tigrinya/Deutsch im Kanton Zürich

„Zu Hause im Kanton Zürich“ ist ein Integrationskurs welcher über 10 Treffen in der Muttersprache, in diesem Fall Tigrinya, und Deutsch angeboten wird. Der Kurs behandelt ein breites Spektrum an Themen wie Identität in der Migration, Bildung und Arbeit, Erziehung, Rechtsordnung, Steuern, Gesundheit, Pflichten und Rechte. Die Teilnehmenden lernen zudem die Geschichte, Traditionen und Kulturen der Schweiz, des Kanton Zürichs und des Wohnortes kennen. In den Jahren 2015 bis 2017 wurden mehrere Kurse angeboten. Eine neue Ausschreibung folgt, sobald neue Kursdaten festgelegt sind.

5. Weiterbildung für Sozialdienste und Asylbetreuung

Praxiskurs: Integration und die eritreische Migration in der Schweiz – Herausforderungen und Chancen bei der Zusammenarbeit

NCBI Schweiz hat bereits mehrere öffentliche Weiterbildungen in Zürich und Bern für Professionelle und Freiwillige, die mit Eritreerinnen zusammenarbeiten (Sozialdienste, Asylbetreuung, Heime, Lehrpersonen etc.) erfolgreich durchgeführt. Diese Weiterbildungsveranstaltung zielt darauf ab, die Zusammenarbeit mit eritreischen Asylsuchenden/Geflüchteten zu verbessern. Sie beinhaltet Vorträge, Erfahrungsberichte von Eritreerinnen mit Fluchterfahrung und den Austausch in Kleingruppen.

Weitere Informationen zu den Praxiskursen
Eritrea -> archiv.ncbi.ch/eritrea-praxiskurs/
Syrien -> archiv.ncbi.ch/syrien-praxiskurs/
oder zu unserem spannenden Erfahrungsaustausch -> Link

Es ist auch möglich, massgeschneiderte Weiterbildungen an anderen Orten öffentlich oder intern für Organisationen durchzuführen. Weitere Informationen: eri.info@ncbi.ch 044 721 10 50

6. Präsentationen von eritreischen Brückenbauer*innen in MNA/UMA-Zentren

Teams von 8 eritreischen, afghanischen und syrischen Brückenbauer_innen organisieren Präsentationen zu Integrations- und Motivationsthemen für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (MNA) und für Erwachsene und Familien in Zürich, im Aargau und anderen Kantonen.
Neben dem Kontaktaufbau von erfahrenen, älteren Landsleute mit Fluchterfahrung und der damit verbundenen Vorbildfunktion werden in den rund dreistündigen Treffen mit den MNAs oder anderen Geflüchteten Themen wie Visionen und Selbstentwicklung, Motivation und positives Denken, kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Disziplin, Chancen und Herausforderungen bei der Berufswahl sowie Arbeitsintegration behandelt.

zu den Kursthemen

7. „Erfolgreiches Familienleben in der Schweiz“ – ein Kursangebot für eritreische und syrische Familien, Paare und Eltern (auf Tigrinya und Arabisch)

Paar- und Generationenkonflikte belasten viele Familien in der Migration, die dann überfordert werden oder sogar auseinanderbrechen können. Vielen Eritreerinnen und Syrerinnen würden von geeigneten Werkzeuge und Haltungen für ein gelingendes Familienleben in der Schweiz profitieren. Gemeinsam mit Dr. Fana Asefaw, der vielleicht einzigen tigrinya-sprachigen Psychiaterin in der Schweiz, hat NCBI ein Team von eritreischen und syrischen Brückenbauer*innen ausgebildet, um seit 2016 Workshops zum Thema Familienleben in der Schweiz auf Tigrinya und Arabisch anzubieten. Nach den erfolgreich verlaufenen und gut besuchten Pilotkursen im Jahr 2016 wurde das Angebot im Jahr 2017 um verschiedene Aufbaumodule ergänzt. So gibt es jetzt auch spezifische Kurse zu erfolgreicher Paarbeziehung, zur Alleinerziehung und zu erfolgreicher Kindererziehung, die man im Anschluss an den Grundkurs besuchen kann.

Die kostenlosen Kurse für Teilnehmende aus Kanton Zürich finden jeweils Samstags statt und werden auf Tigrinya und Arabisch mit Kinderhüte angeboten.
Anmeldungen für die Kurse nehmen wir gerne per Post (Alte Landstrasse 93A, 8800 Thalwil) oder Email (office@ncbi.ch) entgegen.

29.10.2022 Erfam Arabisch «Familienkommunikation in der Schweiz»
05.11.2022 Erfam Tigrinya «Umgang mit Behörden und finanziellen Schwierigkeiten»
12.11.2022 Erfam Arabisch » Erziehung von Kindern und Jugendlichen (ab der 1. Klasse)»
26.11.2022 Erfam Arabisch «Umgang mit Behörden und finanziellen Schwierigkeiten»
03.12.2022 Erfam Tigrinya «Familienkommunikation in der Schweiz»
10.12.2022 Erfam Arabisch » Erziehung von Kindern und Jugendlichen (ab der 1. Klasse)»

8. „Unsere Stimmen“ – Integration für Geflüchtete partizipativ fördern

Im Kanton Zürich wurde 2019 dank Unterstützung von den Fachstellen Integration des Kantons und der Stadt Zürich das partizipative Pilotprojekt „Unsere Stimmen“ für Geflüchtete lanciert. (Ausschreibung Kanton Zürich Anfang 2019) Dank Unterstützung der Eidgenössischen Migrationskommission EKM (Programm „citoyenneté“) und der Fachstelle Rassismusbekämpfung ist es möglich, das Projekt auch in weiteren Regionen zu lancieren.

Hier mehr dazu erfahren

9. Aargau: Spezielle Orientierungskurse für junge Erwachsene Eritreer*innen

Im Kanton Aargau wird ein spezielles Angebot geplant für junge Eritreer_innen zwischen 17 und 25 Jahren. In Form von Workshops werden an sechs Kurstagen verschiedene Integrationsthemen besprochen:
Zu den Themen gehören Gesundheit, AIDS-Prävention, Sexualität, FGM, psychische Gesundheit, Umgang mit Stress, Lebensprojekt in der Schweiz, Umgang mit Geld und Schuldenfallen, Regeln, Gesetze, Disziplin, Umgang mit der Polizei, Integrationsangebote in der Region und Vorbildrolle einnehmen.

Neue Integrationskurse auf Tigrinya für eritreische Asylsuchende in Aarau-Baden.

10. Brückenbauer*innen Ostschweiz

Geplant wird neben dem Team von eritreischen Brückenbauer_innen im Kanton Zürich ein neues Team in der Ostschweiz, die sonntags im Oktober 2016 – Februar 2017 in St. Gallen ausgebildet wird.

Für weitere Informationen: eri.info@ncbi.ch

für mehr Informationen zu den Angeboten in der Ostschweiz klicken sie hier.

11. Vorläufig.ch

Geplant ist eine Website über F-Bewilligungen (vorläufige Aufnahme) mit Informationen für Betroffene, Arbeitgebende etc.

12. Artikel über das Eri-Info-Zentrum

Lancierung des Brückenbauer*innen-Projekts im Kanton Graubünden - Bessere Integration durch Brückenbauerinnen und Brückenbauer - Der Kanton Graubünden setzt bei der Integration geflüchteter Menschen künftig auf Brückenbauerinnen und Brückenbauer. Das sind Menschen mit eigener Fluchterfahrung, welche helfen möchten, Barrieren zwischen Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung und den Behörden zu überwinden.
Im Einsatz für Menschenwürde und Respekt - Als Kind aus Eritrea geflüchtet, verhilft Fana Asefaw heute anderen Geflüchteten zu besseren Lebensbedingungen – als Psychiaterin in Winterthur, aber auch als interkulturelle Vermittlerin. Bericht Landbote 13.01.2020             Artikel Downloaden
Eritreer sollen Eritreern helfen - aud dem St. Galler Tagblatt Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich die Zahl der Menschen aus Eritrea in der Stadt St. Gallen verdoppelt. Dennoch weiss man von ihnen wenig. Eine neue Organisation will ihnen die Integration erleichtern. Bild: Ralph Ribi
Der Chef kommt nicht - Eritreer, die schon länger hier sind, erklären jungen Landsleuten, wie die Schweiz funktioniert. Zum Beispiel, warum man hierzulande nicht auf Befehle warten sollte. Eine Reportage von Camilla Alabor im Tagesanzeiger vom 8. Juli
Brücken bauen für Eritreer - Viele Eritreer bekunden grosse Mühe, sich in der Schweiz einzugliedern. Samson Kidane und Kesete Hagos wissen das aus eigener Erfahrung – die sie nun weitergeben wollen. im St. Galler Tagblatt vom Montag 10. Juli 2017
Die Mühen der Eritreer - Eritreischen Flüchtlingen fällt es schwer, in der Schweiz beruflich Fuss zu fassen. Gründe dafür sind neben der Sprachbarriere der Bildungshintergrund sowie die Sozialisation in einem totalitären Regime.
«Schnellere Integration zahlt sich mehrfach aus» - in der Aargauerzeitung vom Freitag 7. Oktober Staatlich finanzierte Kurse Wie junge Eritreer lernen, sich im Aargau richtig aufzuführen
Ärztin Fana Asefaw: «Die Heimat liegt in dir selbst» - im Radio SRF 3, Montag, 18. April 2016, 20:03 Uhr 17000 Eritreer leben in der Schweiz. Fana Asefaw ist eine von ihnen. Sie hatte Glück: sie galt nie als «Belastung» oder «Kostenpunkt». Sie wurde vom «Flüchtling» zur Schlüsselposition der Integration, zur Ärztin in der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie in der Ostschweiz. Quelle: http://www.srf.ch/sendungen/focus/aerztin-fana-asefaw-die-heimat-liegt-in-dir-selbst
Reportage über den NCBI-Workshop „Männergesundheit“ für eritreische Männer - Reportage über Dr. Fana Asefaw’s NCBI-Workshop „Männergesundheit“ für eritreische Männer
Unermessliches Nadelöhr aus Sand - in der NZZ vom 24. Februar 2015
Flüchtlinge mit Imageproblem - im Tages Anzeiger vom 23. Februar 2015
Barrieren abbauen - in der NZZ vom 10. Juni 2015 zum Online-Artikel

Reportage über Dr. Fana Asefaw’s NCBI-Workshop «Männergesundheit» für eritreische Männer

Porträt eines Brückenbauers auf Italienisch

 

13. Hintergrundsmaterial

Artikel und Informationen über Eriteer/innen in der Schweiz

«Arena»: Tod im Mittelmeer – was kümmern uns die Flüchtlinge?

[section name=»Stimmen zum Projekt»]

Der Projekttag zum Thema Gewaltprävention war rundum gelungen und hinterliess zufriedene Gesichter.
Die Tigrinya-Gruppe hat es sehr genossen mit Samson. Sie waren so dankbar, dass Samson für Sie gekommen ist und fragen schon jetzt wann er wieder kommt. Auch in der gemischten Gruppe gab es berührende Momente, wie ich gehört habe.
Die Lernenden waren offen und haben aktiv mitgemacht, die Stimmung war durchwegs positiv. Dies dank eurer Erfahrung und Sensibilität für die Jugendlichen.
Stimmen wie ‹Ich habe für das Leben gelernt› ‹Vielen Dank für diesen schönen Tag› ‹Samson hat mir die Augen geöffnet› u.s.w. sprechen für sich.

– Lehrperson, Integrationsjahr